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„Die Lebenshilfe ist an der Spitze der Bewegung.“ Vorlesen

03. Nov 2015

Uwe Schummer zu Gast auf der Mitgliederversammlung

Die Mitgliederversaammlung 2015
Die Mitgliederversaammlung 2015

Dies sagte der Bundestagsabgeordnete Uwe Schummer bei der diesjährigen Mitgliederversammlung im Zuge der Schaffung des Bundesteilhabegesetzes für Menschen mit Behinderungen.

Als Beauftragter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Menschen mit Behinderungen und Vorsitzenden der Lebenshilfe NRW e.V. konnte er allen anwesenden Mitgliedern Informationen aus erster Hand liefern. Die wichtigsten Ziele des Gesetzes seien aus seiner Sicht die Wahlfreiheit in allen Lebensbereichen – Schule, Arbeit, Wohnen und Freizeit – , die Schaffung einer bundesweiten, unabhängigen Beratung, ein personenzentriertes Bundesteilhabegeld und die Anhebung von Verdienst- und Spar-Obergrenzen für Menschen mit Behinderung sowie die damit verbundene Trennung von Fürsorge- und Teilhabeleistungen.

Dabei nannte er noch einige Punkte, die für die Inklusion unabdingbar seien. Fördereinrichtungen müssen als Alternative erhalten blieben. Eine gute Maßnahme sei die Bereitstellung von 150 Millionen Euro aus der Ausgleichsabgabe zur Stärkung von Integrationsunternehmen. Jedes zweite von bundesweit 800 Integrationsunternehmen ist momentan in NRW beheimatet. Der Arbeitsmarkt müsse allgemein durchlässiger werden und ein Ausprobieren von Werkstattbeschäftigen auf dem ersten Arbeitsmarkt möglich sein. Hilfreich wäre hierbei auch ein Budget, das beispielsweise Assistenzleistungen in einer normalen Firma finanziert, um mehr Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt eine Chance zu bieten. Jeder sollte mehr verdienen können und zumindest ein Vermögen eines Autos (20.000 bis 30.000 €) ansparen können und das Vermögen eines Lebenspartners nicht mit eingerechnet werden.

„Wichtig ist, dass das Bundesteilhabegesetzt noch in dieser Legislaturperiode eine breite Mehrheit in Bundestag und Bundesrat erhält. Nur so kann das Gesetz zügig alle nötigen Instanzen durchlaufen und vor den nächsten Bundestagswahlen in Kraft treten. Doch das Wichtigste ist, dass der Weg zum Bundesteilhabegesetzt überhaupt gegangen wird“, erklärt Uwe Schummer.

Des Weiteren sprach er auch die aktuellen Hürden zur Schaffung eines Opferfonds für die im letzten Jahrhundert in Heimen misshandelten und missbrauchten Menschen mit Behinderung an. Der Bund und die Kirchen, als damalige Träger der Heime, haben ihrem Anteil zugestimmt. Blockiert werde das Ganze noch von Seiten weniger Länder. „Diese Gerechtigkeitslücke muss so schnell es geht geschlossen werden. Neben einem finanziellen Ausgleich des erfahrenen Leids, müssen auch eine offizielle Entschuldigung sowie eine wissenschaftliche Aufarbeitung erfolgen“, sagt Schummer. Zum Abschluss bestärkte er alle Mitglieder in ihrem Engagement: „Dass wir beides gemeinsam schaffen werden, das steht für mich außer Frage. Denn mit der Lebenshilfe Bundesvereinigung, mit ihrer Vorsitzenden Ulla Schmidt, und auch dem Landesverband NRW stehen wir an der Spitze beider Bewegungen.“

Neben diesem sehr informativen Vortrag sorgten zu Beginn der Mitgliederversammlung die Emilie-Dancers für Kurzweil. Sie tanzten zum Titel „Night Fever“ von den Bee Gees. Ohne Zugabe ließen sie die Mitglieder natürlich nicht von der Tanzfläche. Vorsitzender Wolfgang Reinsch bedankte sich bei Jaqueline Lenzen, Jaqueline Bisges, Eva Lipka, Christian Schubert, Regina Nopper und Choreografin Hannah Giesen.

Marianne Philipzig brachte den Mitgliedern den personenzentrierten Ansatz der Eingliederungshilfe näher. Sie zeigte auf, an welchen Stellen die KoKoBe, ein Hilfeplan oder das persönliche Budget hierbei helfen. Des Weiteren erklärte sie die Unterschiede bei der Finanzierung von stationären und ambulanten Klienten. „Wie sich das System in Zukunft weiterentwickelt, das kann man noch nicht sagen. Daher schließe ich mit den Worten Franz Beckenbauers: Schau’n mer mal.“

Dr. Rainer Lorenz berichtete in diesem Jahr zum ersten Mal von der Stiftungsarbeit, nachdem im letzten Jahr Christian Andreae nach 25 Jahren sein Amt abgegeben hatte. Unter anderem wurden in diesem Jahr das Familienfest, die Künstlergruppe SIRIUS, sowie die Bereiche Vorst, Wekeln, St.Tönis und die neuen Kinder- und Jugendgruppen in Viersen finanziell unterstützt. „Den guten Ruf der Stiftung haben wir in großem Maße der Arbeit von Herrn Andreae zu verdanken“, verdeutlicht Herr Dr. Lorenz zum Schluss.

Leider legt in diesem Jahr auch Heinrich Eden nach vielen Jahren sein Amt bei der Stiftung nieder. Wolfgang Reinsch dankte ihm herzlich: „Sein unermüdlicher Einsatz hat herausragendes Bewirkt. Wie er schon selbst gern gesagt hat: Wir brauchen niemanden der viel redet - wir brauchen Leute die etwas tun! Dank geht auch an seine Frau Hanne-Lies Eden, die ihm über die gesamte Zeit den Rücken frei gehalten hat.“ Mit Herrn Rolf Häusler konnte den Mitgliedern bereits sein Nachfolger vorgestellt werden. Die Mitglieder standen auf und applaudierten lang. Herr Eden war sichtlich gerührt und es brauchte ein paar Augenblick bis er sagen konnte: „Vielen Dank. Bis nächstes Jahr. Ich verabschiede mich!“

Geschäftsführer Michael Behrendt und Kassierer Frank Sauer hatten anschließend durchweg Positives aus dem Wohnverbund, den Offenen Hilfen, der LHV dienst und leistung GmbH und dem Verein allgemein zu berichten, weshalb Christian Andreae die Mitglieder auch um die Entlastung des Vorstandes bat. Diese erfolgte auch umgehend ohne Einwände. Herr Andreae meinte: „Trotz schwieriger Zeiten, stehen wir gut da und ich bin stolz auf die fabelhafte Zusammenarbeit von Vorstand und Geschäftsführung.“

Wie in den letzten Jahren auch, verwöhnte das Team vom „käffchen“ alle Anwesenden mit leckeren Kuchen-Krationen und Getränken.

Wer Fragen oder Anregungen zur Mitgliederversammlung hat, der kann sich am besten direkt mit dem Vorstand in Verbindung setzen.

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