Kinoabend: Die Götter müssen Klempner sein

Hier, wo jeden Donnerstagabend das Filmteam ein Programmkino anbietet, konnten wir das inklusive Filmprojekt „Die Götter müssen Klempner sein“ das in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Krefeld entstand, präsentieren. Von 2013 bis 2015 hatten Menschen mit und ohne Behinderung dieses Kunstwerk erarbeitet.

Der Film spielt virtuos mit mehreren Ebenen. Da sind zum einen die weiß gekleideten Menschen, die sich auf einem Amt bewerben und immer mit einem knallenden Stempel „Abgelehnt“ werden. Dann sind da die göttergleichen Figuren: Hera, Hephaistos und Zeus. Sie begegnen den irdischen Figuren Filmproduzent, Sekretärin und Klempner. Und dann taucht auch noch der Schah auf. Er sitzt auf einem üppigen Thron vor dramatischem Himmel. Die Geschichten dieser Figuren werden nebeneinandergesetzt und miteinander verwoben.

Was ist Traum, was ist Wirklichkeit? Eine Frage, auf die eine Antwort gar nicht unbedingt gegeben werden muss. Die Ebenen sind optisch voneinander zu unterscheiden – der Zuschauer kann sich von dieser Filmkunst in eine Welt der Gedanken, Träume und Wünsche mitnehmen lassen.

Wir hatten das große Glück, dass wir die Produzenten der „Leib und Seele“ Produktionsgesellschaft, die sich als einzige Produktionsfirma professionell mit der Herstellung inklusiver Filme in Deutschland beschäftigt, und mehrere Darsteller des Films an diesem Abend begrüßen konnten. Sie stellten sich nach der Filmvorführung dem Publikum zur Verfügung und berichteten eindrucksvoll über die Zeit der Proben und Aufnahmen. Viele Abende und Wochenenden gingen ins Land, viel Technik wurde bewegt, bis das intensive, farbenfrohe und vielschichtige Meisterwerk 2016 uraufgeführt werden konnte. Um die Mühen und den Spaß der Produktion noch besser vermitteln zu können, wurde anschließend noch die Dokumentation über die Produktion gezeigt. Hier kamen auch der Regisseur, Techniker, Kameraleute und Darsteller zu Wort.

Am Ende waren es ca. 70 Menschen, die sich diesen Kunstgenuss zu Gemüte geführt haben. Der herzliche Applaus aber auch die engagierten Fragen an die anwesenden Akteure zeigten, dass der Abend gelungen war. Ein großes Dankeschön an das Team der Königsburg 2.0. Wir sind, wie eigentlich immer, sehr nett aufgenommen worden und durften uns als Teil der Kulturlandschaft Viersens fühlen. Hier lebt man Inklusion! Weiterer Dank gehört den engagierten Produzenten und Darstellern des Films. Sie kamen zum Teil von weit her, um sich dem Publikum in Süchteln zu stellen. Und natürlich herzlichen Dank der „Aktion Mensch“, die mit einem Zuschuss diesen Abend finanziell unterstützt hat.