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Wenn der böse Wolf die Katze über die Bühne jagt Vorlesen

11. Jun 2018

Menschen mit und ohne Behinderung zeigten im Kempener Gymnasium Thomaeum das Märchen "Peter und der Wolf"

Das Miteinander Theater bei seiner Aufführung im Kempener Thomaeum
Das Miteinander Theater bei seiner Aufführung im Kempener Thomaeum

Dem bekannten Musikmärchen "Peter und der Wolf" von Sergej Prokofjew näherten sich am 10. Juni Schüler vom Willicher Lise-Meitner-Gymnasium sowie Bewohner der Lebenshilfewohnstätte Haus Anrode im Thomaeum an.

Annähern ist hier wörtlich zu nehmen. Denn in ihrem Stück zeigen die Schüler wie auch die Wohnstättenbewohner Proben zu dem Stück. Da geht es auf der Bühne turbulent zu. Der eine findet seine Kostüme nicht, der nächste muss noch die Bühne fegen. Texte hat wohl keiner gelernt, was die Regisseurin immer wieder zur Verzweiflung bringt. Zwischendurch gelingen wenigstens kleine Szenen wie der lustige Ententanz. Denn im Stück ist der böse Wolf, der hier aber ein ergrautes Exemplar ist, hinter der Ente her. Genauso wie die Katzen hinter den fröhlich herumhüpfenden Enten her sind. Es ist also fröhliches Chaos angesagt, welches auch die Besucher immer wieder zum Lachen brachte.

Die Gruppe Miteinander Theater besteht seit 2013. Das Lise-Meitner-Gymnasium sowie die Wohnstätte der Lebenshilfe sind sozusagen Nachbarn in Willich. Im Sinne dieser guten Nachbarschaft kam das gemeinsame Spielen unter Leitung von Christine Schierbaum zustande. Schüler der Jahrgänge acht und neun üben gemeinsam mit Bewohnern der Wohnstätte Stücke ein, die immer kurz vor den Sommerferien zur Aufführung gebracht werden. Die Bewohner sind teilweise geistig behindert oder dement.

Aber die Schüler nehmen sich der Probleme ihrer Mitspieler hervorragend an. Das merkte man auch während der Aufführung immer wieder. Da kümmert sich einer der Darsteller um einen älteren Herrn. Sagt ihm ein paar Stichworte und schon kann dieser voller Stolz das Gedicht „Herbst" von Theodor Fontane komplett rezitieren. Der Knabe Peter wird ebenfalls von einer Bewohnerin gespielt. Aber dies mit viel Witz. Vor allem wenn sie am Ende in einem einzigen Satz das Ganze Stück zusammenfasst.

Die ganze Aufführung lebt vom guten Miteinander der Darsteller. Einer hilft dem anderen, dazu gibt es ein einfallsreiches Bühnenbild und humorvolle Requisiten. Schulleiterin Agnes Regh vom Thomaeum freute sich, diese Aufführung nach Kempen geholt zu haben. Denn die Idee, gemeinsam zu leben und zu lernen, gehöre auch zu den Schulleitlinien des Thomaeums und man könne gewiss viele Impulse aus dieser Aufführung mitnehmen.

Die nächste Aufführung findet am 8. September im Lise-Meitner-Gymnasium in Willich-Anrath statt.

Aus der Rheinischen Post vom 11. Juni 2018

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