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Tue Gutes und sprich darüber Vorlesen

08. Jun 2022

Eine Projektarbeit der Auszubildenden aus den Bereichen Viersen, Willich und Brüggen.

Die komplette Putzkolonne (v.l.n.r) Elmar, Alia, Reinhard, Andreas, Natalie und Lothar
Die komplette Putzkolonne (v.l.n.r) Elmar, Alia, Reinhard, Andreas, Natalie und Lothar

Am 22. April 2022 zogen die Bewohner Lothar Becker (84), Reinhard Mannhaupt (77) und Elmar Pastoors (74) der Bergstraße in Süchteln gemeinsam mit den Auszubildenden Natalie Heinkes (LH Bracht Gartenstraße), Alia Heider (LH Anrath Haus Anrode) und Andreas Hermanns (LH Süchteln Bergstraße) los, um die Gedenktafel und Stolpersteine auf dem Gelände der LVR Klinik zu reinigen. Die Azubis hatten gemeinsam mit Lisa Woerpel, einer Auszubildenden des HPZ in Breyell im Rahmen ihrer Ausbildung dieses Projekt geplant und durchgeführt. Lisa Woerpel war leider am Tag der Durchführung krank und konnte nicht dabei sein.

Frisch ans Werk Vorlesen

Lothar, Elmar und Reinhard haben am Vormittag gemeinsam eine Reinigungslösung aus Salz und Essig zusammengemischt. Nach dem Mittagessen ging es dann los aufs Gelände der LVR-Klinik. Zuerst putzte die Gruppe die Gedenktafel an der Johanniskirche. Hier ist der Erlass von Adolf Hitler im Boden eingelassen, der ermöglichte, dass zur Zeit des Nationalsozialismus viele Menschen mit Behinderung getötet wurden, weil die Nazis Menschen mit Behinderung als nicht lebenswertes Leben angesehen haben. Zum Glück ist diese Zeit vorbei. Damit es aber nie wieder dazu kommen kann, ist es wichtig, dass sich die Menschen daran erinnern was damals passiert ist. Deshalb gibt es überall Erinnerungssteine. Sogenannte „Stolpersteine“. „An der Kirche ist der Schrubber kaputtgebrochen, das weiß ich noch!“ erinnert sich Elmar an die Aktion.

Nachdem die Erinnerungstafel an der Johanniskirche wieder glänzte ging es zu den vier Häusern auf dem Gelände, aus denen damals Menschen mit Behinderung abtransportiert wurden. Dort sind die Stolpersteine eingelassen auf denen zu lesen ist, was passiert ist. Nachdem Lothar und Elmar die Steine mit Reinigungslösung eingesprüht hatten, putzten Reinhard und Andreas die Steine auf Hochglanz. Dabei erzählten Reinhard und Lothar, die die Zeit des zweiten Weltkrieges noch miterlebt haben, immer wieder von Erinnerungen an diese schlimme Zeit. Danach waren die Gedenksteine wieder gut zu erkennen.

Die Geschichte von Otto S.

An den Stationen erfuhren die drei Bewohner vom Schicksal von Otto S. Otto hatte Epilepsie und lebte zur Zeit des Nationalsozialismus in der LVR Klinik, wo er als Maurer arbeitete. Ottos Geschichte konnte sehr genau erforscht werden. Das ist ansonsten sehr oft nicht mehr möglich. Otto hat viele schlimme Dinge unter der Herrschaft der Nationalsozialisten erlebt. Zuerst wurde Otto zwangssterilisiert. Das heißt man hat dafür gesorgt, dass er keine Kinder mehr bekommen kann, ohne ihn um Erlaubnis zu fragen. Später sollte Otto dann nach Hadamar gebracht werden. Dort wurden Menschen mit Behinderung von den Nazis getötet. Otto starb aber schon auf dem Weg dorthin. Wer mehr über die Geschichte von Otto und den Nazis wissen möchte, kann dies gerne auf der Virtuellen Gedenkstätte Viersen 1933-45 – Ein Projekt der Kreisvolkshochschule Viersen, Lebenshilfe Kreis Viersen, Johannes-Kepler-Schule Süchteln, Förderung der Erinnerungskultur e.V. Viersen 1933-45 (virtuelle-gedenkstaette-viersen.de) nachlesen. Dort gibt es sehr viele Texte auch in einfacher Sprache.

Ein gemütlicher Abschluss

Nachdem die Gruppe fleißig geputzt hat und sich mit diesem schwierigen Thema beschäftigt hat, gingen wir zum Abschluss noch ein Eis essen um den Tag gemütlich ausklingen zu lassen.

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