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InKinosion ist gestartet Vorlesen

03. Mai 2023

Gestern fand der erste Kinoabend der inklusiven Filmreihe statt. 30 Gäste waren in die Königsburg nach Süchteln gekommen. Der Film „In meinem Kopf ein Universum“ war sehr bewegend. Noch beeindruckender war unser Interview-Gast Tobias Link.

Von links nach rechts: Dirk Kampmeier (Königsburg), Tobias Link (Gesprächsgast) und Christian Rother (Lebenshilfe Kreis Viersen) begrüßten am 2. Mai die Gäste zum ersten Filmabend von InKinosion
Von links nach rechts: Dirk Kampmeier (Königsburg), Tobias Link (Gesprächsgast) und Christian Rother (Lebenshilfe Kreis Viersen) begrüßten am 2. Mai die Gäste zum ersten Filmabend von InKinosion
© Andreas Bürger/SüchtelnBüro

Tobias Link hat dieselbe Behinderung wie die Hauptfigur im Film.
Sie heißt Zerebralparese und bedeutet übersetzt Gehirnlähmung.
In seinem Falle sind die Auswirkungen, dass er weder laufen noch sprechen kann und durch die Spastik motorisch sehr eingeschränkt ist.
Er kommuniziert mit einem Talker.
Einem Sprachcomputer, in dem man Sätze eingibt, die er dann in Sprache wiedergibt.
Dirk Kampmeier von der Königsburg sprach nach dem Film mit ihm.
Doch dieser Talker wollte beim Gespräch nicht mehr angehen.
So half eine „einfache“ Kommunikationstafel und Tobias Links Assistentin.
Zu Beginn des Gesprächs hatten sich beide auf „Du“ geeinigt.

Ein Gespräch mit Hilfe einer Kommunikationstafel und seiner Assistentin
Ein Gespräch mit Hilfe einer Kommunikationstafel und seiner Assistentin

Gab es auch bei Dir den einen Moment, wie im Film der Beweis, dass Du mit der Welt kommunizieren kannst?
Als ich auf der weiterführenden Schule in Köln eine Hospitantin gesehen habe. Sie hatte einen Talker. Da war Ich 13.

War es einer der ersten Talker?
Das war die 3. Generation.
Die Bliss-Karten, mit den Symbolen wie im Film, sind mir auch begegnet. Als ich 3 war haben meine Familie und enge Bezugspersonen mit Bliss-Karten mit mir kommuniziert.

Wie war dein Schulleben?
Ich habe 2007 mein Fachabitur gemacht. Auf dem Berufskolleg Kempen.
Danach habe ich eine Ausbildung zum Bürokaufmann absolviert. Das war nicht so toll.
Währenddessen habe ich 2 Weiterbildungen gemacht.
Einmal zum Kommunikationspädagogen.
Und dann zum Programmierer.
Danach habe ich Sozialarbeit studiert und mit dem Bachelor abgeschlossen.

Wo arbeitest Du heute?
Ich arbeite beim Landesbetrieb IT.NRW. Da programmiere ich.
Leider fand ich als Pädagoge keine Stelle.
Der LVR schafft leider keine Stellen dafür.
Das pädagogische Wissen setze ich nur ehrenamtlich ein.
Zum Beispiel im Vorstand der Gesellschaft für unterstützte Kommunikation e.V.

Was ist wichtig für dich im Film?
Der Film erinnert mich an den Film „Mein linker Fuß“.
Die Schauspieler waren gut.
Gehandicapte müssen mehr in die Öffentlichkeit.
Auch als Schauspieler auf die Leinwand.

Ist dieser Film hilfreich für die Belange von Menschen mit Behinderung?
Schwer zu sagen. Es gibt zwei Seiten der Medaille. Er hilft aufzuklären.
Die Ämter lehnen es zum Beispiel ab, wenn ich mit dem Talker telefoniere und langsamer spreche. Die fühlen sich veräppelt.
Ich werde immer ans gehörlosen Telefon weitergeleitet Das ist aber nicht richtig. Ich höre ja, bin nur langsamer.

Gibt es etwas, das du uns auf den Weg geben willst?
Jeder der atmet kommuniziert!

Vielen Dank. Der Abend war sehr lehrreich.

Die nächsten beiden Filmabende:
am 11. Mai um 18 Uhr in der Stadtbibliothek Viersen
am 15. Juni um 18 Uhr im ALO in Dülken

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