André Sole-Bergers vom Landesverband geehrt

„In Berlin habe ich gesagt: ‚Da kommt der Held‘! Und ich weiß, dass du das nicht magst. Aber für mich persönlich ist das so.“ Mit diesen Worten eröffnete Bärbel Brüning, Geschäftsführerin der Lebenshilfe NRW e.V., ihre Laudatio für André Sole-Bergers.

Dieser war sichtlich überrascht, da er eigentlich nur zur letzten Sitzung des Öffentlichkeitsausschusses ins käffchen am steinkreis nach Viersen gekommen war. Ihn erwarteten stattdessen viele herzliche Worte und die feierliche Ehrung für seinen außergewöhnlichen Einsatz für „Ally – der Film“. Vom 20. August bis zum 25. September war er im Rahmen des „Lauf für Ally – für die Erinnerung“ rund 700 Kilometer quer durch Deutschland gelaufen: von der Gedenkstätte Waldniel-Hostert bis zur Gedenkstätte Tiergartenstraße 4 in Berlin.

Bärbel Brüning erinnert sich an ein für sie prägendes Buch zur NS-Euthanasie: „Es gibt das Buch ‚...als Menschenleben gegen Sachwerte gewogen wurden‘, das mich sehr bewegt hat. Ich konnte die grausame Geschichte nie wieder vergessen. Und als ich dich jetzt erlebt habe, dachte ich an dieses Buch zurück. Wenn man diese bewegenden Geschichten erfährt und sie im tiefsten Innern einmal verstanden hat, dann lässt sie einen nicht mehr los.“

Sie würdigte seinen Einsatz für die Erinnerung als einzigartig: „Viele sagen ‚Nie wieder‘, aber machen nichts. Das was du gemacht hast, das ist für mich heldenhaft. Es ist so außerordentlich, dass ich im Namen der Lebenshilfe und der Gesellschaft nur sagen kann: Ganz herzlichen Dank dafür!“

Weiter sagte sie: „Ich habe in meinem Leben schon viele Auszeichnungen für Engagement verliehen. Aber einen solchen persönlichen Kraftakt - physisch wie psychisch - auf sich zu nehmen, ist einzigartig. Du hinterlässt schon jetzt so viel für Ally, dass ich dich und Ally nie wieder vergessen werde und alle erreichten Menschen ebenfalls. Und alleine das ist schon unglaublich viel wert. Was immer wir tun können, wollen wir tun. Ein kleiner Teil ist diese Auszeichnung des Landesvorstandes im Namen des Landesverbandes: Die silberne Ehrennadel mit einer Urkunde. Dies ist übrigens die erste Urkunde auf der die neue Selbstbezeichnung „Menschen mit Unterstützungsbedarf“ steht.“

Die herzliche Umarmung bei der Übergabe der Auszeichnung unterstrich ihre vorangegangenen Worte und alle anwesenden Gäste spendeten dabei kräftigen Applaus.

André Sole-Bergers war sichtlich gerührt von dieser positiven Überraschungs-Ehrung: „Wahnsinn, vielen Dank. Als Held betrachte ich mich wie gesagt so gar nicht. Doch langsam merk ich selbst, dass ich tatsächlich viel getan habe, und schon jetzt einiges erreicht habe. Es ist ein Lebensprojekt, das für mich auch nicht aufhört, wenn der Film fertig ist. Ich habe mich bewusst dafür entschieden und stehe dafür ein. Ich freue mich, dass die Lebenshilfe Kreis Viersen und der Landesverband mich mit so vielen Menschen unterstützt. Ich kann es nämlich nicht alleine. Zwar habe ich angefangen, die Idee da reinzuwerfen, aber ohne Euch Unterstützer wäre das bereits Geleistete nicht möglich. Und dafür danke ich von Herzen und weiß diese Auszeichnung sehr zu schätzen. Danke!“

Ein bewegender Tag, da André Sole-Bergers bereits vormittags einen großen Erfolg verkünden konnte. Es wurden weitere 10.000 € durch eine Stiftung zugesagt. Somit betrug der aktuelle Spendenstand an dem Abend bereits 60.000 €. Noch nicht genug, aber man sei auf einem guten Weg das Ziel von bis zu 250.000 € zu erreichen.

Den Abend ließ man bei einem gemeinsamen Essen und Gesprächen in gelöster Atmosphäre ausklingen. Wer dieses Lebenshilfe- Projekt, wer André Sole-Bergers unterstützen möchte, der findet alle Informationen unter www.ally-der-film.de.